Games haben die Musik überholt
Entertaiment: Die Schweizer geben 2007 erstmals mehr Geld Für Spiele als für Musik aus. Videospiele sind auf dem Weg zum umsatzstärksten Teil der Unterhaltungsindustrie
weiterlesen....
Wer nicht hören will, der spielt. Zu diesem Schluss kommt, wer die Umsätze im schweizer Gamehandel kennt. In diesem Jahr wurden sie erstmals von den Umsatzzahlen der Musikverkäufe übertreffen. Und es Wird künftig weitergespielt: Für Europa sagt eine neue Studie von PWC in den nächsten fünf Jahren ein jährliches Wachstum von 10,2Protzent voraus. Bis Ende 2011 soll der europäische Markt für Videospiele auf über 23 Milliarden Franken im Jahr wachsen. Für den Musikmarkt rechnen Experten aber mit einem weiteren Rückgang der Umsätze.
"der Trend geht klar gegen uns", heisst es hinter vorgehaltener Hand von Seiten der Musikindustrie. Dagegen zeigt sich die Gamebranche optimistisch. "Der Umsatzanstieg der letzten Jahre wird sich fortsetzen", sagt Nicole Koller Vom Schweizer Verband der Spielebranche (SIEA). Als grund nennt sie etwa die Einführung neuer Konsolen mit entsprechen teurer Software. Zum Beispiel die Playstation 3, deren Titel kaum unter 80 Franken zu haben sind. Zum Vergleich: Spiele der Vorgänger-Konsole kosten nur halb soviel.
Games dominieren bald die Unterhaltungsindustrie.
Ausserdem werden die Spieler immer älter. In den USA liegt ihr Durchschnittsalter schon bei 33 Jahren. In der Schweiz ist mit ähnlichen Zahlen zu rechnen. Damit wächst die Zahl der Käufer. "Die Industrie hat ihre Veröffentlichungspolitik längst der veränderten Alterzusammensetzung angepasst", weiss Experte Marc Bodmer. "Nur in der Öffentlichkeit herrscht die Meinung, Videospile seien für Kinder." Auch Bodmer rechnet damit, dass die Gameverkäufe weiter wachsen. Und er glaubt,dass die Spielebranche bald zum umsastzstärksten Teil der ganzen Unterhaltungsindustrie wird.
Quelle: Cash daily, Feitag 29.6.2007